Ohne Schuld unter Beschuss

Ein Beispiel einer Frau aus Bayern, die im Internet massiv beschimpft und beleidigt wird, findet sich nachlesbar im Internet auf dem Portal von zeit.de. Die Frau hat in Internetforen im Glauben, anonym zu sein, Privates über sich preisgegeben. Nun zerstören Unbekannte, die irgendwie Namen und Adresse herausgefunden haben, ganz gezielt ihre Existenz. Einen Grund gür die Angriffe gibt es nicht, denn die Frau kennt keinen der Täter persönlich, ist ihnen nie begegnet. Der Bericht beschreibt einen von jährlich zigtausenden Fällen von Cybermobbing etwas näher und beleuchtet auch einige Hintergründe, Arbeitsweisen der Täter und Auswirkungen auf deren Opfer.

Sind Stalkingopfer selbst schuld?

Ein leider typisches psychologisches Phänomen ist, dass Außenstehende zumeist eher mit dem Täter als mit dem Opfer sympathisieren. Auch bei mir selbst war es damals Anfangs genau so, auch von mir wandte man sich zunächst ab und wollte mit dieser Sache nichts zu tun haben – bis „mein“ Stalker dann begann auch meine Bekannten und meine Arbeitgeber zu terrorisieren und zu bedrohen. Erst als diese Leute alle selbst zum Opfer wurden, haben sie das Ausmaß begriffen und sich wieder mir zugewandt. Vorher war es eine ganze Weile so, dass man sich „raushalten“ wollte. Sprüche wie: „Na ja, an einem Streit sind ja immer beide Schuld“, und „vielleicht hast du ihn ja gereizt, wahrscheinlich bist du selbst auch nicht ganz unschuldig daran“ usw. waren anfangs an der Tagesordnung. Auch die Lügen, die der Stalker über mich verbreitete glaubten nach und nach immer mehr Leute. Erst als sie dann selbst zu Opfern wurden, wendete sich das Blatt.

Stalker wollen kontrollieren

Ich glaube das größte Problem bei Stalker ist, dass sie sich daran ergötzen, mit ihren kranken Aktionen das Leben und Handeln ihrer Opfer zu kontrollieren. Der Stalker zieht die Fäden und sein Opfer reagiert – entweder mit Angst, oder indem er versucht die Verleumdungen richtig zu stellen bestimmte Orte entweder aufsucht oder meidet usw. oder alles zusammen. Je mehr der Stalker das Gefühl hat das Leben seines Opfers kontrollieren und sein Handlungen manipulieren zu können, desto mehr findet der Stalker seine perverse „Befriedigung“ darin. Ich glaube man kann diesen Teufelskreis wirklich nur durchbrechen, indem man sich seiner Kontrolle entzieht.